Traditionell treffen sich Ingo Nöhr und Jupp im Dezember zum alljährlichen Rückblick und wagen ein paar vorsichtige Prognosen für das kommende Jahr. Jeder auf seine Art – Jupp träumt von den guten alten Zeiten, wo noch die Welt in Ordnung war. Optimist Ingo dagegen erwartet eine abrupte Wende zum Besseren, nachdem die klassischen Instrumente des Regierens und der Problembehandlung zunehmend versagen. Er glaubt immer noch an das Gute im Menschen. Nostalgisch vertiefen sich die beiden in ihre Aufzeichnungen der letzten Jahre.
Ingo Nöhrs Kumpel Jupp kommt etwas angeschlagen zum monatlichen Treff in der Eckkneipe. Augenscheinlich hat ihm die Halloween-Nacht mächtig zugesetzt. Vermutlich leidet er gerade wieder an einer Überdosis von schlechten Nachrichten, wie sich schnell im Gespräch herausstellt.
Es ist das erste Treffen nach der bemerkenswerten Bundestagswahl. Wie vorauszusehen scheint unser Optimist Ingo Nöhr vom Wahlergebnis relativ unbekümmert zu sein, während sein Kumpel Jupp niedergeschlagen zum traditionellen Stammtisch in der Eckkneipe schleicht. Wie soll es in Deutschland in den nächsten Jahren weitergehen? Wird die neue Regierung endlich die brachliegenden Problemfelder energisch genug angehen? Oder werden sich die Politiker wieder in ihrem Klein-Klein verzetteln und nichts Innovatives voranbringen? Fragen, die unsere altergrauten Krankenhausstrategen natürlich besonders bewegen. So bringt der erste Kommentar die Debatte gleich auf den Punkt.
Unsere menschlichen Experten Ingo und Jupp befassen sich angesichts der Weltlage mit der neuen Krone der Schöpfung, die schon am Horizont sichtbar wird: die künstliche Intelligenz. Sie soll die Welt besser machen und möglichst bald von der menschlichen Dummheit befreien. Klimawandel, Kriegslüsternheit, Religionsfanatismus, Umweltzerstörung, … - nichts davon wird der menschliche Geist in absehbarer Zeit in den Griff bekommen. Die ersten, hochwillkommenen Vorboten kümmern sich schon um profane Tätigkeiten wie Putzen, Rasenmähen und das Kommunizieren zu Hause. Sie übernehmen unsere motorisierte Fortbewegung, lernen unsere Vorlieben kennen und saugen unser Wissen ab. Lösen sie uns auch bei den ungeliebten Pflegetätigkeiten der alten, behinderten oder dementen Leute ab? Werden sie uns schließlich unter Vormundschaft nehmen, damit wir in der Welt nicht noch weiteren Schaden anrichten können?
Gratulation! Die pensionierten Krankenhausrecken Ingo Nöhr und sein Kumpel Jupp feiern ein Jubiläum. Seit fünf Jahren debattieren sie in nunmehr sechzig Stammtischrunden über die Merkwürdigkeiten in der Welt, meistens sehr kontrovers. Vor allem, seit sich Ingo aus lauter Verzweiflung über das Zeitgeschehen in einen strammen Optimisten gewandelt hat. Immer auf der Suche nach dem guten Kern in dem Schlamassel und dabei von einer passenden Karikatur von Rippenspreizer begleitet. In der heutigen Runde bemühen sie sich, mit der digitalen Gesellschaft klarzukommen. Ein schwieriges Unterfangen, wenn man bedenkt, dass beide die meiste Zeit ihres Berufslebens mit Wählscheibentelefonen verbracht haben.
Anmerkung: Ihre minutiös aufgezeichneten Gespräche haben mittlerweile einen größeren Leserkreis gefunden. Um Ihnen einen Überblick über die Vielfalt der angesprochenen Themen zu ermöglichen, stellen wir in Kürze eine Tabelle über alle bisherigen Folgen mit Schlagworten und Zitaten bereit. Auch die Suchfunktion dieses Portals leistet schnelle Hilfe zum Auffinden der entsprechenden Stammtischrunde.
Die digitale Reizüberflutung zeigt auch bei unseren Kollegen Ingo Nöhr und Jupp ihre Wirkung. Was vor wenigen Jahren noch zu einer langanhaltenden Aufregung und Diskussionen geführt hätte, wird heutzutage schon am nächsten Tag von neuen Sensationen abgelöst. Eine gewisse Abgeklärtheit und wachsende Abstumpfung gegenüber den Herausforderungen ist die allgemeine Abwehrreaktion. Kapriolen der Natur wie Überschwemmungen, Orkane und Tornados in Deutschland nimmt man schon achselzuckend als Konsequenz des Klimawandels hin. Betrügereien und Abzockereien im großen Stil regen uns nicht mehr wie früher auf. Eine Weltsensation ist keine, wenn sie keiner zur Kenntnis nimmt. Kleine Meldungen können allerdings eine unabsehbare Wirkung erzielen, die auch den normalen Bürger genauer hinschauen lassen.
Der Monat Mai hatte für unsere pensionierten Krankenhausexperten Ingo und Jupp wieder mal eine Fülle von aufregenden Ereignissen zu bieten: die Landtagswahlen in Schleswig-Holstein und Nordrhein-Westfalen, der spannende Regierungswechsel in Frankreich, die Bombenattacke auf den BVB-Bus, der terroristische Anschlag in Manchester, die ereignisreiche Auslands-Tournee von Donald Trump, mit der er Abstand zu den FBI-Ermittlungen zur Russland-Connection gewinnen wollte, nachdem er den FBI-Direktor kurzerhand gefeuert hatte, … kurzum – genügend Stoff für mehrere Sitzungen in ihrem beliebten Stammlokal an der Ecke. Aber ein Ereignis ragte trotzdem heraus und stellte alle bisherigen Themen in den Schatten.
Jupp präsentiert wieder sein typisches Pessimistengesicht, als er sich zum monatlichen Stelldichein in der Eckkneipe einfindet. Pessimist zu sein hat den Vorteil, dass man entweder ständig recht behält oder später nur angenehme Überraschungen erlebt.Sein Freund Ingo Nöhr hat sich schon längst an sein deprimiertes Weltbild gewöhnt und kann sich denken, was Kumpel Jupp in den letzten vier Wochen an Läusen über die Leber gelaufen ist.
Der langerwartete Beginn des Frühlings hat bei unseren beiden altgedienten Klinikrecken Jupp und Ingo Nöhr eine etwas nachdenkliche Stimmung ausgelöst, die angesichts der beunruhigenden Ereignissen in der Welt in philosophischen Betrachtungen über die menschlichen Ursachen mündet. Zuerst müssen sie sich aber noch mit dem Aprilscherz eines unbekannten Zeitgenossen auseinandersetzen, der die Eingangstür ihrer beliebten Eckkneipe mit einem rotweißen Absperrband und einem amtlich aussehenden Schild blockierte: „Heute nur Zugang für Anti-Alkoholiker und Milchtrinker - 1. April = Welt-Antidrogentag“.
Die absurden Bilder der Weltpolitik werden nur noch vom Höhepunkt des Karnevals übertroffen. Die pensionierten Krankenhausstrategen Ingo Nöhr und Jupp treffen sich in der närrischen Zeit wieder zum traditionellen Plausch am Stammtisch in ihrer Eckkneipe. Die aktuellen Meldungen im Gesundheitssektor über Grippewelle und Masernausbrüche werden überlagert von den Kapriolen einiger Staatsmänner. Haben diese die Macht, den Lauf der Weltgeschichte zu verändern?
Ingo Nöhr und sein Freund Jupp treffen sich wieder zum monatlichen Gedankenaustausch in ihrer Eckkneipe. Angesichts der rasanten Entwicklungen in den USA und deren weltweiten Auswirkungen müssten diese Treffen eigentlich wöchentlich oder noch öfter stattfinden. Der Schweizer Max Frisch sagte einmal: „Technik ist ein Kniff, die Welt als Widerstand aus der Welt zu schaffen, beispielsweise durch Tempo zu verdünnen, damit wir sie nicht erleben müssen.“ Sind dies schon die Anzeichen des bevorstehenden Zusammenbruchs von verkrusteten Systemen, die wegen der politischen Verfilzung und Korruption nicht mehr reformiert werden können? Steht uns in Europa und Deutschland bald ähnliches bevor? Gibt es noch wirksame Reparaturmechanismen, die den drohenden Kollaps auffangen können?
„Es ist erwiesen,“ sagte Meister Pangloss, „dass die Dinge nicht anders sein können, denn da alles zu einem Zwecke erschaffen worden ist, geschah es notwendigerweise zu einem besten Zwecke.“ So begann für die beiden pensionierten Krankenhausstrategen Ingo Nöhr und sein Freund Jupp das Jahr 2016 mit einem Zitat aus Voltaires „Candide und die Beste aller möglichen Welten“. Es war die Geburtsstunde des Optimismus bei Ingo als Kontrast zum pessimistischen Jupp. Ingo wollte sich einfach nicht mehr über die Schlechtigkeit der Welt ärgern und machte sich auf die Suche nach dem Guten im Schlechten. Beide halten noch etwas verkatert in ihrer Stammkneipe eine Rückschau.